2018 war Schicht im Schacht. Die letzte Zeche hat geschlossen. Nun verwaltet die RAG Stiftung den Nachlass des Deutschen Steinkohlebergbaus. Und das bedeutet: Pumpen. 2,2m3 Wasser pro Sekunde, 132m3 pro Minute, 190.080m3 pro Tag, 69.379.200m3 pro Jahr. Für immer. Denn wenn die Pumpen stoppen, geht das Ruhrgebiet unter. Eine Ewigkeitsaufgabe! Das neugestaltete Deutsche Bergbau-Museum in Bochum will dieses Thema natürlich nicht verschweigen. Denn so ist der Ruhrpott: ehrlich – aber nie ängstlich!
Idee
Unendlich lang pumpen? Wie soll man das in einem Museum erfahrbar machen? Mit unendlich vielen Pumpen! Eine poetische Rauminstallation lässt die Ausstellung mit einem meditativen Schlussakkord über das Wesen der Ewigkeit ausklingen. Ein gezielter Kontrapunkt zu den handfesten Exponaten der vorausgegangenen Ausstellung.
Lösung
In die Mitte des letzten Ausstellungsraums wird ein Glaskabinett mit verspiegelten Innenseiten eingesetzt. Von außen sehen Besucher*innen im Kabinett eine schwebende, originale Grubenwasserpumpe. Betritt man das Kabinett, löst sich der Raum in die Unendlichkeit auf, unzählige Pumpen spiegeln sich in den Wänden des Kabinetts. Dazu läuft unaufhörlich ein schlichter technischer Zähler. Er zeigt sekundengenau, wieviel Wasser seit dem Ende des Bergbaus, dem 01.01.2019, aus den Gruben gepumpt wurde.
Lead-Agentur
ARGE krafthaus Das Atelier von facts and fiction / res d Design und Architektur GmbH
Auftraggeber
Deutsches Bergbau-Museum
Kreativgeschäftsführung
Robert Müller, Ingo Plate
Rauminszenierung
Ingo Plate, Dr. Hendrik Pletz
Ausstellungsgestaltung / Architektur:
Ingo Plato, Delia Winter
Ausstellungsgestaltung / Grafikdesign:
Anna Gemmeke, Katrin Schubert, Miriam Cremer
Konzeption:
Robert Müller, Dr. Hendrik Pletz, Ingo Plato
Projektleitung:
Dietmar Jähn, Marcus Becker, Ingo Plato
Szenografie:
Ingo Plato, Dr. Hendrik Pletz